понедельник, 11 апреля 2016 г.

Schultheaterstück "Rapunzel"



Schultheaterstück „Rapunzel“ (ein Märchen von Brüder Grimm)


Rapunzel
Mann
Frau
Zauberin Frau Gothel
Rapunzel
Prinz
Es war einmal ein Mann und eine Frau, die wünschten sich schon lange vergeblich ein Kind, endlich machte sich die Frau Hoffnung der liebe Gott werde ihren Wunsch erfüllen.
 Die Leute hatten in ihrem Hinterhaus ein kleines Fenster, daraus konnte man in einen prächtigen Garten sehen, der voll der schönsten Blumen und Kräuter stand; er war aber von einer hohen Mauer umgeben, und niemand wagte hinein zu gehen, weil er einer Zauberin gehörte, die große Macht hatte, und von aller Welt gefürchtet wurde.
Eines Tags stand die Frau an diesem Fenster und sah in den Garten hinab, da erblickte sie ein Beet, das mit den schönsten Rapunzeln bepflanzt war: und sie sahen so frisch und grün aus, daß sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand von den Rapunzeln zu essen. Das Verlangen nahm jeden Tag zu, und da sie wußte, daß sie keine davon bekommen konnte, so fiel sie ganz ab, sah blaß und elend aus.
Frau (sieht aus dem Fenster): Ach, wie schön  grün und frisch sind die Rapunzeln in dem Garten der Zauberin! Sie sind so lecker! Aber man darf sie nicht pflücken. Sie gehören der mächtigen Zauberin, vor der die ganze Welt fürchtet!
(Frau ist ganz blaß)
Mann: Was fehlt dir, liebe Frau?
Frau: Ach, wenn ich keine Rapunzeln aus dem Garten der Zauberin zu essen kriege, so sterbe ich.
Mann (erschreckend): Ich lasse meine Frau nicht sterben! Ich hole Rapunzel aus dem Garten der Zauberin!
In der Abenddämmerung stieg er also über die Mauer in den Garten der Zauberin, stach in aller Eile eine Hand voll Rapunzeln und brachte sie seiner Frau.
Mann: Hier, nimm meine Liebe, die besten Rapunzeln!
Frau: Oh, ich mache gleich Salat daraus!
Und aß sie in voller Begierde auf.
Zauberin erfuhr es und kommt zu der Paar.
Zauberin(dem Mann): Wie kannst du es wagen?!  In meinen Garten zu steigen und wie ein Dieb mir meine Rapunzeln zu klauen? Das soll dir schlecht bekommen!
Mann:  Ach, laß bitte meine Frau in Ruhe. Ich habe mich nur aus Not dazu entschlossen. Meine Frau hat Ihre Rapunzeln aus dem Fenster erblickt, und hatte  so ein großes Gelüsten, daß sie sterben würde, wenn sie nicht davon isst.
Da ließ die Zauberin in ihrem Zorne nach
Zauberin: Ich will  dir gestatten Rapunzeln mitzunehmen,  so viel du willst.  Aber  ich mache eine Bedingung: du mußt mir das Kind geben, das deine Frau zur Welt bringen wird. Es soll ihm gut gehen, und ich will für es sorgen wie eine Mutter.
Der Mann sagte in der Angst alles zu, und als die Frau in Wochen kam, so erschien sogleich die Zauberin, gab dem Kinde den Namen Rapunzel und nahm es mit sich fort.
Zauberin (holt das Kind): Du wirst Rapunzel heißen!
Rapunzel ward das schönste Kind unter der Sonne. Als es zwölf Jahre alt war, schloß es die Zauberin in einen Thurm, der in einem Walde lag, und weder Treppe noch Türe hatte, nur ganz oben war ein kleines Fensterchen. Rapunzel singt im Fenster.
 Wenn die Zauberin hinein wollte, so stellte sie sich unten hin, und rief
Zauberin: Rapunzel, Rapunzel, laß mir dein Haar herunter!
Rapunzel hatte lange prächtige Haare, fein wie gesponnen Gold. Wenn sie nun die Stimme der Zauberin vernahm, so band sie ihre Zöpfe los, wickelte sie oben um einen Fensterhaken, und dann fielen die Haare zwanzig Ellen tief herunter, und die Zauberin stieg daran hinauf.
Zauberin: Rapunzel, Rapunzel, laß mir dein Haar herunter!
Und ging weg in den Wald.
Rapunzel singt im Fenster.
Der Sohn des Königs durch den Wald ritt und an dem Thurm vorüber kam. Da hörte er einen Gesang, der war so lieblich, daß er still hielt und horchte. Das war Rapunzel, die in ihrer Einsamkeit sich die Zeit damit vertrieb, ihre süße Stimme erschallen zu lassen. Der Königssohn wollte zu ihr hinauf steigen und suchte nach einer Türe des Turms, aber es war keine zu finden. Er ritt heim, doch der Gesang hatte ihm so sehr das Herz gerührt, daß er jeden Tag hinaus in den Wald ging und zuhörte. Als er einmal so hinter einem Baum stand, sah er daß eine Zauberin heran kam und hörte wie sie hinauf rief
Zauberin: Rapunzel, Rapunzel, laß mir dein Haar herunter!
 Da ließ Rapunzel die Haarflechten herab, und die Zauberin stieg zu ihr hinauf.
Prinz: Ist das die Leiter, auf welcher man hinauf kommt? So will ich auch einmal mein Glück versuchen.
 Und den folgenden Tag, als es anfing dunkel zu werden, ging er zu dem Turme und rief
Prinz: Rapunzel, Rapunzel, laß mir dein Haar herunter!       
Alsbald fielen die Haare herab und der Königssohn stieg hinauf.
Rapunzel (erschreckend): Wer bist du denn? Woher kommst du?
Prinz: Ich bin der Königssohn. Ich war im Wald und hörte ein wunderschöner Gesang. Ich konnte nicht vorbeigehen, mein Herz war betroffen. Ich musste sehen, wer so schön singt.
 Da verlor Rapunzel ihre Angst.
Prinz: Du bist so schön und gutherzig. Ich weiß, dass ich ohne dich nicht leben konnte. Willst du meine Frau werden?
Rapunzel: Ach, ja, mein Prinz! Ich war  so viele Jahre in diesem Turm gesperrt und ich habe so lange der Zauberin  gedient. So kann nicht das mein ganzes Leben dauern! Ich will gerne mit dir gehen, aber ich weiß nicht wie ich herab kommen kann?
Und legte ihre Hand in seine Hand.
Prinz: Ich habe eine Idee. Wenn ich wieder komme, bringe ich einen Strang Seide mit. Du flechtest eine Leiter.
Rapunzel: Ja, und ich steige herunter  und du nimmst mich auf dein Pferd!
Zusammen: Abgemacht!
Zauberin: Rapunzel, Rapunzel, laß mir dein Haar herunter!
Rapunzel: Meine Zauberin, ich habe dir was zu sagen. Der junge Königssohn will mich heiraten, und ich möchte es auch. Lass mich frei!
Zauberin (im Zorn): Ach du gottloses Kind!  Was muß ich von dir hören?!  Ich dachte,  ich hätte dich von aller Welt geschieden. Und du hast mich doch betrogen!
In ihrem Zorne packte sie die schönen Haare der Rapunzel, schlug sie ein paar Mal um ihre linke Hand, griff eine Scheere mit der rechten, und ritsch, ratsch, warm sie abgeschnitten, und die schönen Flechten lagen auf der Erde. Und sie war so unbarmherzig, daß sie die arme Rapunzel in eine Wüstenei brachte, wo sie in großem Jammer und Elend leben mußte.
Denselben Tag aber, wo sie Rapunzel verstoßen hatte, machte Abends die Zauberin die abgeschnittenen Flechten oben am Fensterhaken fest
 Prinz: Rapunzel, Rapunzel, laß dein Haar herunter!
So ließ Zauberin die Haare hinab. Der Königssohn stieg hinauf, aber er fand oben nicht seine liebste Rapunzel, sondern die Zauberin, die ihn mit bösen und giftigen Blicken ansah.
Zauberin : Aha, du willst die Frau Liebste holen, aber der schöne Vogel sitzt nicht mehr im Nest und singt nicht mehr, die Katze hat ihn geholt und wird dir auch noch die Augen auskratzen. Für dich ist Rapunzel verloren, du wirst sie nie wieder sehen.
Prinz (vor Schmerz): Aua!!!! Meine Augen! Ich sehe nichts!
 Der Königssohn geriet außer sich vor Schmerz, und in der Verzweiflung sprang er den Turm herab: das Leben brachte er davon, aber die Dornen, in die er fiel, zerstachen ihm die Augen. Da irrte er blind im Walde umher, aß nichts als Wurzeln und Beeren, und that nichts als jammern und weinen über den Verlust seiner liebsten Frau. So wanderte er einige Jahre im Elend umher und gerieth endlich in die Wüstenei, wo Rapunzel lebte.
Rapunzel singt und der Prinz hört ihre Stimme.
Er vernahm eine Stimme, und sie däuchte ihn so bekannt: da gieng er darauf zu, und wie er heran kam, erkannte ihn Rapunzel und fiel ihm um den Hals und weinte. Zwei von ihren Tränen aber benetzten seine Augen, da wurden sie wieder klar, und er konnte damit sehen wie sonst.
Prinz: Ich kenne diese Stimme. Oh, meine liebste Rapunzel!
Rapunzel: Mein Prinz!
 Er führte sie in sein Reich, wo er mit Freude empfangen ward, und sie lebten noch lange glücklich und vergnügt.

Das Lied

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